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Bombenkrieg gegen Dresden 1945: Gedenken, aber wie?

Theorie & Geschichte / 13. Februar 2025

Vor achtzig Jahren begann die weitflächige Zerstörung von Wohngebieten in Dresden durch alliierte Bomber. Keine drei Monate vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Innenstadt in Schutt und Asche gelegt. Die Gründe für den Angriff sind umstritten. Von Karsten Schmitz

Am 13. Februar 1945, einem Dienstag, tauchten gegen zehn Uhr abends britische Flugzeuge am Himmel über Dresden auf. Was sie bedeuteten, war jedem Einwohner der Stadt klar. Eine Viertelstunde zuvor war Luftalarm ausgelöst worden, der 175. seit Beginn des Krieges. Bislang waren in Dresden und Umgebung vornehmlich Fabriken und der Bahnhof Friedrichstadt angegriffen worden.

Angriffsziel: Wohngebiete

Doch diesmal sollten die Wohngebiete zum Ziel der Bomben werden. Nachdem spezielle Fliegereinheiten die Stadt mit Lichtkaskaden ausgeleuchtet und Zielpunkte markiert hatten, setzte ein Flächenbombardement ein, das drei Viertel der Altstadt innerhalb von nur 15 Minuten zerstörte.

Drei Stunden später erfolgte eine zweite Angriffswelle, die jene Menschen überraschte, die aus den Kellern und Schutzbunkern gekommen waren. 1500 Tonnen Stabbrandbomben gingen auf ein Stadtgebiet von 15 Quadratkilometern nieder. Ziel dieses Bombardements war die Schaffung eines Feuersturms – einer unlöschbaren, sich selbst nährenden Brandwalze.

Legt man die Brandherde in der entsprechenden Dichte und die bombardierte Fläche dazu in Form eines Fächers an, dessen Spitze gegen den Wind zeigt, so schafft man die für einen Feuersturm optimalen Voraussetzungen.

Genau das geschah in Dresden: Die zahlreichen Einzelfeuer verbanden sich zu einem eben solchen Feuersturm, der schnell Orkanstärke erreichte. Der Luftsog entwickelte eine so elementare Gewalt, dass er große Objekte und Menschen herumwirbelte oder in die Brände zog. Die Hitze erreichte extreme Temperaturen. Asphalt, Glas und Metall schmolzen.

Weitere Menschen fielen den fortgesetzten Angriffen zum Opfer, die die US Air Force in den kommenden zwei Tagen flog. Die Gesamtzahl der Toten schwankt je nach historischer Untersuchung zwischen 22 700 und 25 000.

Dresden: kein Einzelfall

Der Ablauf der Geschehnisse zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 ist klar, die Bewertung weniger. Die Zerstörung Dresdens hat großes Leid unter den Betroffenen hervorgerufen – gleichzeitig fand sie in einem Krieg statt, den Nazi-Deutschland begonnen hatte und der von deutscher Seite als Vernichtungskrieg geführt wurde.

Die Zerstörung von Coventry, Rotterdam, Warschau und anderen europäischen Städten ging der Bombardierung deutscher Städte voraus. Auch war Dresden nicht die Stadt, deren Bewohner im Krieg am meisten gelitten haben – allein in Leningrad (dem heutigen St. Petersburg) starben durch die 900-tägige Belagerung durch die Wehrmacht zwischen 800 000 und einer Million Menschen.

Die japanische Hauptstadt Tokio wurde in der Nacht vom 9. März 1945 von der US Air Force mit Brandbomben angegriffen. Binnen sechs Stunden wurden 185 000 Menschen getötet und über 260 000 Gebäude zerstört. Im August folgten die verheerenden US-Atombombenabwürfe auf die Städte Hiroshima und Nagasaki.

Deutungsstreit

Massenbombardements von Städten trafen Millionen Menschen in allen kriegführenden Staaten. Das hielt die Erben der Nazis nach 1945 bis zur AfD heute nicht davon ab, Dresden und die deutsche Bevölkerung als die wesentlichen Opfer des Kriegs darzustellen. In den 2010er Jahren mobilisierte die NPD jährlich zu Gedenkmärschen in Dresden mit der Parole vom »Bombenholocaust«, der angeblich an der Elbstadt verübt worden sei. Björn Höcke war auf mindestens einer dieser Demonstrationen dabei.

Diese Bagatellisierung des Holocausts greifen Linke zu Recht an. Die Frage aber, ob – und wenn ja: wie – man der Opfer der Bombardierung gedenken sollte, ist offen. Mit diesem Beitrag wollen wir dazu einige Anregungen liefern.

Imperialist Harris

Beim Luftkrieg gegen Deutschland ging es nicht um die Vernichtung punktueller Ziele, sondern um den größtmöglichen volkswirtschaftlichen Schaden. Arthur Harris, damals Oberbefehlshaber des Bomberkommandos der britischen Royal Air Force, forderte von seiner Regierung ein eindeutiges Bekenntnis zu dieser Absicht:

»Das Ziel der kombinierten Bomberoffensive sollte unmissverständlich als Vernichtung deutscher Städte, Tötung deutscher Arbeiter und Zusammenbruch des zivilisierten Lebens in ganz Deutschland benannt werden.«

Entscheidend ist hier der Begriff »Arbeiter«. Er deutet auf einen wesentlichen Unterschied zwischen der Kriegführung in der kapitalistischen Moderne und in früheren Zeiten hin. Moderne Kriege zwischen Industriestaaten werden wesentlich durch das einsetzbare Industriepotenzial entschieden. Die arbeitende Zivilbevölkerung wird als Element der industriellen Produktion zum Angriffsziel. Harris formulierte es so: »Es ist klar, dass jeder Zivilist, der mehr produziert, als er für den eigenen Lebensunterhalt braucht, einen positiven Beitrag zu den deutschen Kriegsanstrengungen leistet und daher ein geeignetes, wenn auch nicht unbedingt lohnendes Angriffsziel ist.«

Krieg gegen ›Humankapital‹

Zwar konzentrierten sich die ersten Bombardements auf Industrieanlagen. Dabei gab es allerdings Probleme: Die Angriffe mussten bei Tag geflogen werden, was der deutschen Luftabwehr hohe Abschussquoten erlaubte. Zudem war die Treffergenauigkeit der alliierten Bomber verhältnismäßig gering. Außerdem stellte sich heraus, dass die Schäden an den Industrieanlagen schnell behoben werden konnten. Etwas wirksamer waren die Angriffe auf Verkehrswege und Transportkapazitäten.

Doch insgesamt war die Kosten-Nutzen-Rechnung der britischen und US-amerikanischen Bombenangriffe gegen deutsche Industrieanlagen negativ. Deshalb wandten sich die Alliierten ab Mitte 1942 einem anderen Element der Volkswirtschaft zu:  dem ›Humankapital‹.

Die Bombardierung von großen Wohnvierteln musste nicht präzise sein. Bombardierungseinsätze konnten daher auch nachts geflogen werden, mit geringeren Verlusten. Bei präziser Ausführung und entsprechenden Witterungsverhältnissen übernahm der Feuersturm das eigentliche Zerstörungswerk – eine ressourcensparende Wirkung.

In England (Watford) und in den USA (Eglin und Dugway Ground) wurde die Bauweise verschiedener deutscher und japanischer Städte nachgestellt, um die Verfahren für die Entfachung möglichst großer Feuersbrünste zu simulieren und zu verfeinern. In Bezug auf Deutschland konzentrierten sich die Militärstrategen auf den Haustyp der Mietskaserne, in dem 80 Prozent der Arbeiterschaft lebte. Nach vorsichtigen Schätzungen wurden in den Feuerwalzen in rund 150 deutschen Städten 570 000 Menschen getötet. Zehn Millionen wurden obdachlos.

Kapitalistische Kriege: Terror gegen Zivilbevölkerung

Solche Bombardements hatte es in diesem Ausmaß zuvor noch nicht gegeben. Das Ziel, die Zivilbevölkerung zu treffen, war indes keineswegs neu. Bereits der erste dokumentierte Luftangriff diente der Terrorisierung der Bevölkerung: Venedig, Hauptstadt einer im Zuge der bürgerlichen Revolution 1848 entstandenen Republik, wurde 1849 durch Truppen der Habsburger Monarchie belagert. Mithilfe unbemannter Ballons ließen die österreichischen Militärs Bomben auf die Stadt niedergehen, die als letzte Bastion der norditalienischen Revolutionäre und Republikaner galt. Im Ersten Weltkrieg dienten Flugzeuge zunächst der Fernaufklärung und dem taktischen Luftkrieg. Strategische Bombardements vollzog beispielsweise das deutsche Militär mithilfe von Zeppelinen. Im Jahr 1914 fielen Lüttich, Antwerpen und Dover, 1915 London diesen Luftangriffen zum Opfer. Ab dem folgenden Jahr kamen neben den Sprengbomben auch Brandbomben zum Einsatz, die den Schaden immens erhöhten. Ab 1917 lösten extra konstruierte Großflugzeuge die Zeppeline ab.

Kolonialmächte: Luftkrieg gegen Befreiungskämpfe

Auch nach Ende des Ersten Weltkrieges im Jahr 1918 setzten die Kolonialmächte die Luftwaffe ein. So kam Arthur Harris mit der Verwendung von Luftminen das erste Mal in Indien in Berührung, wo die Briten sie in Grenzkonflikten gegen einheimische Stammesangehörige einsetzten. Er beteiligte sich an der Entwicklung von Bomben mit verzögerter Detonation, die dann bei der Niederschlagung von Aufständen der mesopotamischen Bevölkerung im heutigen Irak Verwendung fanden, die gegen die britische Besatzung kämpfte.

Als das faschistische Italien sich 1935 und 1936 Äthiopien als Kolonie einverleibte, setzte es Giftgas aus der Luft gegen Soldaten, Zivilbevölkerung und landwirtschaftliche Anbauflächen ein. Es ließ groß angelegte Bombardements fliegen, um eine schnelle Kriegsentscheidung herbeizuführen. Dabei äscherten die italienischen Verbände nicht nur ganze Dörfer ein, sondern bombardierten gezielt Lazarette des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds.

Schon vor Beginn des Zweiten Weltkriegs war die Zivilbevölkerung also bevorzugtes Opfer von Bombenangriffen. Das Nazi-Regime knüpfte an dieser Entwicklung an und eskalierte sie.

Die Blutspur der deutschen Luftwaffe führt von der 1936 bombardierten spanischen Stadt Guernica über die polnischen Orte Wielu, Frampol und Warschau nach Rotterdam und schließlich zu den englischen Metropolen London, Birmingham, Coventry, Manchester und Sheffield. Da jedes Land, das die Möglichkeiten dazu hatte, auch den Luftkrieg gegen die Zivilbevölkerung führte, gingen Anfang der 1940er Jahre zahllose europäische Städte in Flammen auf.

Verklärung Dresdens

Trotzdem wurde und wird die Stadt an der Elbe zu einer Ausnahme verklärt. Warum gerade Dresden? Etwa 80 deutsche Städte sind zuvor bombardiert worden und ungefähr zwanzig danach. Bis zum August 1944 blieb Dresden nur deshalb von Luftangriffen verschont, weil es außerhalb der Reichweite der alliierten Bomber lag.

Wie jede andere Stadt war auch Dresden ins Visier der Alliierten geraten, weil die dort lebende Bevölkerung groß genug war, dass sich der Angriff lohnte. Darüber hinaus besaß die Stadt eine strategische Bedeutung für die Infrastruktur und die Kriegsproduktion Sachsens.

Allerdings: Für Nazi-Deutschland war der Krieg 1945, also zum Zeitpunkt der Bombardierung Dresdens, längst nicht mehr zu gewinnen. Dennoch fiel in den letzten vier Monaten, zwischen Januar und April 1945, zwei Drittel der gesamten auf Deutschland abgeworfenen Bombenlast – vor allem auf Wohngebiete. Und das, obwohl die deutsche Luftabwehr kaum mehr in der Lage war, die Präzisionsbombardierung von Industrieanlagen und militärischen Einrichtungen zu verhindern. Warum das Ganze?

Wettlauf der Siegermächte

Hierzu existieren unterschiedliche Theorien: Anlässlich ihres zehnten Jahrestages erklärte DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl die Bombardierung Dresdens wie folgt: »Dieses unsinnige Verbrechen diente ebenso wie die Zerstörung von Brücken, Talsperren und anderen lebenswichtigen Einrichtungen durch die SS dem Zweck, eine Trümmerzone zu schaffen, die den siegreichen Sowjetarmeen das weitere Vordringen unmöglich machen sollte.«

Die Zerstörung Dresdens als Machtdemonstration gegenüber den Sowjets? Das klingt erst einmal plausibel. Schließlich war der Zweite Weltkrieg seit Stalingrad auch ein Wettrennen der künftigen Siegermächte um Einflusssphären. Für den Atombombenabwurf auf Hiroshima im militärisch besiegten Japan trifft diese Argumentation sicherlich zu – hier ging es eindeutig darum, das US-amerikanische Militärpotenzial zu demonstrieren, bevor die in Fernost vorrückende Rote Armee Japan erreicht. In Hinblick auf die Bombardierung Dresdens sind aber Zweifel angebracht.

Es ist ein reger Briefwechsel zwischen dem britischen Premierminister Winston Churchill und dem sowjetischen Staatschef Josef Stalin überliefert. Churchill erstattete detailliert Bericht über die Erfolge der Städtebombardements, legte oft sogar Luftaufnahmen und Dias bei. Beispielsweise erhielt Stalin am 12. Januar 1944 eine Geheimbotschaft von Churchill mit folgendem Wortlaut:

»Teilen Sie mir bitte rechtzeitig mit, wann wir aufhören sollen, Berlin zu zerstören, damit genügend Unterkünfte für die Sowjetarmee stehen bleiben.«

Stalin antwortete: »Unsere Armeen haben in der letzten Zeit wirklich Erfolge erzielt, aber bis nach Berlin ist es für uns noch sehr weit. (…) Folglich brauchen Sie die Bombardierung Berlins nicht abzuschwächen, sondern sollten sie möglichst mit allen Mitteln verstärken.«

Auch der Angriff auf Dresden wurde den Sowjets durch die US-Militärbotschaft in Moskau vorab mitgeteilt. Sie erhoben keine Einwände.

Der in Moskau lebende KPD-Führungskader Anton Ackermann äußerte sich im Februar 1945 in Kenntnis der schweren alliierten Luftangriffe anerkennend darüber, wie »die amerikanischen und englischen Luftflotten täglich stärker auf das rückwärtige Gebiet jener deutschen Armeen wirken, die der Roten Armee gegenüberstehen und dieser somit vom Westen her helfen.«

Logik imperialistischer Kriegsführung

Eine andere Theorie lautet, dass es das Ziel der späten Bombardierung Dresdens war, die deutsche Bevölkerung so zu traumatisieren, dass sie dankbar jede von den Siegermächten diktierte Ordnung akzeptieren würde.

Tatsächlich war die Demoralisierung tiefgreifend: 91 Prozent der Deutschen sagten nach 1945, die Bombardierung sei ihr schlimmstes Kriegserlebnis gewesen. Und faktisch wurde die Nachkriegsordnung, anders als nach der Niederlage 1918 und der dann folgenden Revolution, im Wesentlichen von den Herrschenden der Siegermächte bestimmt.

Weitverbreitete Forderungen wie die Verstaatlichung der Schlüsselindustrie und die Enteignung der Kriegsindustriellen wurden von den Alliierten ignoriert, entsprechende Bewegungen unterdrückt. Ob das allerdings das Ziel des späten Bombenfeldzugs war, ist damit nicht bewiesen.

Vielleicht trifft auch die simple Erklärung des britischen Historikers Frederick Taylor zu. Er meinte, die Alliierten hätten Deutschland im Frühjahr 1945 in ein Trümmerfeld verwandelt, weil sie in der Lage dazu waren.

Taylor argumentiert: »Die Militärs wollten auf die Möglichkeit des Flächenbombardements nicht verzichten. Denn das ist das Einzige, was man bei schlechtem Wetter machen konnte (…) Die Militärs verfügten über diese riesige Flotte – und dieses Ungeheuer, das sie aufgebaut hatten, konnten sie nicht unten lassen. Das war jenseits ihres Denkens.«

Was auch immer die genauen Erwägungen hinter der Bombardierung Dresdens waren – entscheidend ist, dass sie im Wesentlichen der Logik moderner kapitalistischer Kriegsführung entsprechen, in der die Zivilbevölkerung als Teil der gegnerischen Volkswirtschaft ins Fadenkreuz gerät. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Zwar wurden 1949 nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs Flächenbombardements in der Genfer Konvention umfassend neu geregelt und begrenzt. Doch das hat am generellen Vorgehen nichts geändert, wie etwa die Bevölkerung Nordvietnams in den 1970er Jahren oder die Bevölkerungen in Irak, Syrien und Gaza nach der Jahrhundertwende schmerzlich zu spüren bekamen.

Instrumentalisierung

Um auf die Frage nach dem Gedenken an die Dresdner Opfer zurückzukommen: Hier ist zunächst festzuhalten, dass es in den vergangenen Jahrzehnten von unterschiedlichen Seiten instrumentalisiert worden ist. Lediglich in den ersten vier Jahren nach Kriegsende gab es keinen nennenswerten Versuch, sie politisch zu vereinnahmen. So wurde in den ersten Gedenkakten dem Nationalsozialismus die letztendliche Verantwortung für die Zerstörung der Stadt zugewiesen.

Doch mit Einsetzen des Kalten Kriegs begann in der DDR die Dämonisierung der britischen und US-amerikanischen Truppen, die sich am »unschuldigen Dresden« vergangen hätten. Bei Gedenkfeierlichkeiten variierten die Opferzahlen des Luftangriffs – je nach außenpolitischer Lage. Entspannte sich der Kalte Krieg, sanken sie; heizte er sich auf, stiegen sie wieder an.

Die Schuld für die Zerstörung lastete man den »angloamerikanischen Luftgangstern« (ursprünglich eine Wortschöpfung von Joseph Goebbels) an. Eine Analyse imperialistischer Kriege und ihrer Methoden fand nicht statt.

Nach der Wende wurde diese Art von Gedenkkultur fortgesetzt – nur dass jetzt die Lobeshymnen für die Sowjetunion ausblieben. Aber auch bei der CDU suchte man den Hinweis, dass die Nazis den Krieg angefangen hatten, vergebens. An diese Art von Gedenken kann heute die faschistische AfD nahtlos anknüpfen.

Das hat viele Antifaschistinnen und Antifaschisten dazu bewogen, das Gedenken per se in Frage zu stellen. Eine solche Haltung übersieht aber die berechtigte Klage der Einwohner Dresdens über das Schicksal ihrer Stadt und ihrer Familien.

Die Frage ist weniger, ob man gedenken sollte, sondern wie. Erfreulicherweise gibt es hier Anknüpfungspunkte zu einer alternativen Gedenkkultur. Schon zu DDR-Zeiten veranstaltete eine kirchliche Friedensgruppe vor der Ruine der Frauenkirche eine symbolische Kerzenaktion und wandte sich in Flugblättern gegen die zunehmende Militarisierung. Im Jahr 1982 versammelten sich am selben Ort hunderte Demonstrantinnen und Demonstranten. Sie erhoben, wie es auch die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes tat, eine Forderung, die die richtigen Konsequenzen aus der Bombardierung zieht: »Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!«


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